Die Frau ohne Beruf, ein christliches Gedicht zum Muttertag
Ohne Beruf. So stand es im Pass!
Mir wurden fast die Augen nass!
Ohne Beruf war da zu lesen,
Und sie war doch das nützlichste Wesen.
Nur für die andern zu sinnen und sorgen
War ihr Beruf vom frühen Morgen
Bis in die tiefe, arge Nacht
Nur für der ihren Wohl bedacht.
Gattin, Mutter, Hausfrau zu sein,
Schließt das nicht alle Berufe ein?
Als Köchin von allen Lieblingsspeisen,
Als Packer, wenn es geht auf Reisen.
Als Chirurg, wenn ein Dorn sich im Finger eintritt,
Schiedsmann bei Kämpfen, erbost und erbittert.
Färben von alten Mänteln, Röcken,
Finanzgenie, wenn man das Geld soll strecken.
Als Lexikon, das sicher alles soll wissen,
Als Flickfrau, wenn Strümpfe und Wäsche zerrissen.
Als Märchenerzählerin ohne Ermüden,
Als Puppendoktor, als Dekorateur.
Als Gärtner, Konditor, als Friseur……
Unzählige Titel könnt ich noch sagen,
Doch soll sich der Drucker nicht länger plagen,
Von Frauen, die Gott zum Segen erschuf.
Und das nennt die Welt dann "Ohne Beruf."