Die Mutter wartet, ein christliches Gedicht zum Muttertag für 3 Personen
Mutter: Mein Sohn, ich seh du gehst heut Abend wieder aus
Ich bitte dich von Herzen, blieb nicht zu lange aus:
Ich werde auf dich warten wie ich’s ja immer zu
Denn ehe du zuhause hab ich doch keine Ruh.
Auch fühl ich mich heut Abend so elend wie noch nie
Möchte dich gern bei mir haben, drum komm nach Hause früh.
Sprecher: Der Sohn hat diese Bitte schon oftmals angehört
Und hat sich auch darüber schon manches gestört.
Er sagt nur zu der Mutter:
Sohn: Wenn heute dir nicht wohl
Dann lege dich doch nieder und ruhe bis ich komm.
Warum soll mein Vergnügen ich kürzen weil ich jung,
mach die nur keine Sorgen, ich wünsch dir Besserung.
Sprecher: Doch als er ging da hört er noch einmal wie sie sprach:
Mutter: Ich werde auf dich warten, ich bleib so lange wach.
Sprecher: Der Sohn verbringt den Abend ganz fröhlich wie schon oft.
Die Mutter hat gewartet, gebetet und gehofft.
Und als schon lang nach Mitternacht, er endlich kam nach Haus
Schien ihm als sehe alles, so wie gewöhnlich aus
Es war noch Licht im Zimmer wo seine Mutter war
Doch alles war so stille das schien ihm wunderbar.
Er schlich sich nun ganz leise hin auf ins Schlafgemach
Ringsum war alles stille – ob Mutter wohl noch wach?
Er horcht gespannt und wartet, doch ist und bleibt es still
Da wird ihm so unheimlich, er steht nun auf und will
Doch nach der Mutter sehen, sie fühlte sich ja schlecht.
Uns sein Betragen schien ihm, nun doch nicht gut und recht
Da sitzt die treue Mutter, hat sich zurück gesehnt.
Den Sohn bei sich zu haben in ihrer Sterbestund
Er ruft sie an:
Sohn: O Mutter!
Sprecher: Doch stumm bleibt nun ihr Mund.
Sohn: O Mutter,
Sprecher: ruft er wieder
Sohn: O Mutter höre mich
Vergib wo ich gefehlet, du weißt, ich liebe dich.
Sprecher: Umsonst sind deine Worte du armer junger Mann
Du kannst nun nicht mehr ändern was du ihr angetan.
Sie ist nun Heimgegangen, ins ew’ge Vaterhaus.
Doch schaut sie auch von droben, noch sehnend nach dir aus.
Sie hielt etwas die Mutter, in ihrer kalten Hand
Es war ein kleiner Zettel, darauf geschrieben stand:
„Mein Sohn, ich hab gewartet auf dich, doch kamst du nicht
Nun werd ich droben warten, im ew’gen Himmelslicht.“
Das waren schwere Stunden die nun der Sohn gelebt
Er hat fast in Verzweiflung, so manchen Tag geschwebt
Man brachte sie zur Ruhe, die ihn so heiß geliebt
Die er durch sein betragen, so oftmals hat betrübt.
Die guten Kameraden die blieben jetzt zurück,
sie lassen ihn alleine, das schien ihm wie ein Glück.
Er wollte anders werden, wollt andre Wege gehen
Damit er einst im Himmel, die Mutter dürfte sehn.
Doch lockten Welt und Sünde ihn auf die breite Bahn
Und nach und nach da fing er sein altes Leben an.
Er ding die alte Wege und desselbe Spiel
Die Lockung war so mächtig und Freude waren viel.
Doch steht, an einem Abend, mitten im Freundeskreis
Steht er entschlossen auf und geht hinaus – er weiß
Das dieser breite Weg, auf welchen er jetzt geht,
der führt ihn ins Verderben und ernstlich er jetzt fleht.
Sohn: O Herr, hilf mir doch kämpfen, Du siehst ich bin so schwach
Doch bin ich jetzt entschlossen dir Herr zu folgen nach.
Sprecher: Es kamen schwere Kämpfe, doch standhaft hielt er aus,
denn seine Mutter wartet auf ihn im Vaterhaus.
Hast du noch eine Mutter, du lieber junger Mann?
Sag, hast du ihr wie jener, auch oft schon weh getan?
Gott mög dir Gnade geben, dass du eh es zu spät
Der Mutter Bitte hörest, die täglich für dich fleht.
So lange sie noch am Leben o höre auf ihr Wort
Und ist sie nicht mehr bei dir, triff sie im Himmel dort.